für den abendlichen Genuß geeignet

Liubao (oder Liu Bao) ist ein Verwandter des Shu-Pu-Erh aus der Provinz Jiangxi und gehört damit zu den Dark Teas. Spuren seiner Herstellung lassen sich bis in die Tang-Dynastie (618-907) zurückverfolgen. Seine Bewertung im Laufe der Zeit unterlag allerdings deutlichen Schwankungen. Galt er während der Qing-Dynastie (1644-1912) als einer der teuersten Tees, weshalb sein Genuß den damaligen wohlhabenderen Schichten vorbehalten war, wurde er später der Tee der Minenarbeiter. Seine beachtlichen gesundheitlichen Wirkungen jedenfalls dürften bei seiner Wertschätzung immer eine Rolle gespielt haben. In letzter Zeit haben vor allem die Hongkonger den Tee für sich entdeckt, doch erfreut sich Liubao generell in China immer größerer Popularität.

Die Wirkungen des Genusses von Liubao sind bemerkenswert: Er kann abends getrunken werden und fördert den Schlaf. Er fördert die Konzentrationsfähigkeit, ohne allzu anregend zu wirken. Überschüssige Hitze und Feuchtigkeit werden reduziert, die Verdauung gefördert, was insbesondere nach einem schweren Essen eine Wohltat darstellt, und er wirkt beruhigend und fettreduzierend.

Der Geschmack ist nicht jedermanns Sache, doch wer ihn mag, mag ihn meist richtig. Er ist leichter als Shu Pu Erh. Generell duftet er nach Betelnuss. Er schmeckt auch danach, zudem häufig auch erdig und holzig.

Der 2016er Liubao hat eine höhere Blattstufe, ist aber auch erst 7 Jahre alt. Er ist im Vergleich zum 2011er Liubao (6013) deutlich cremiger, öliger, und der Geschmack erinnert an Reissuppe oder Sake. Die Betelnuss, der erdige und holzige Geschmack sind hier mehr eingebunden.

Zubereitungsempfehlung: 5g/110ml Gaiwan, 100°C geeignetes Mineralwasser
Ziehzeiten: nach dem 15-sekündigen Waschen 15/15/15/30/30/45 s, dann weiter nach Belieben. Ca. 10 Aufgüsse möglich.