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"Bambustee-Mädchentee" Sheng Pu Erh im Bambusrohr, gelagert seit 2007

Artikelnummer: 2353

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Beschreibung

Gewicht von ca. 120g bis 220g

Bei unserem Bambustee, auch „Mädchentee“ oder Chenxiang-Bambusrohrtee genannt, werden die von Mädchen frisch gepflückten Teeblätter[1] im Wok gebraten, diese dann heiß in ein Bambusrohr gegeben und beim Füllen festgestoßen. Anschließend wird das Bambusrohr zum Backen neben die Feuerstelle gestellt. Vermutlich begleiten gute Geister den Tee, denn er stammt vom Heiligen Land des Jiulong-Gebirges in Yunnan. Die dortigen Teebäume für diesen Sheng-Pu-Ehr wachsen einer Höhe von ca. 1900 m in einer Region, wo das Klima mild und regenreich ist.

Unser Bambusrohrtee stammt aus dem Jahre 2007. Der Bambussaft ist den Tee eingedrungen, hat zu dessen Ausdehnung geführt, die wiederum durch die Bambusstange selbst begrenzt wurde. Das Ganze macht einen sehr massiven Eindruck. Wie lässt sich dieser Tee am besten erreichen?

Eine am offenen Rohrende angewendete Axt ist eine nicht ganz ungefährliche Möglichkeit, um an den Kern zu kommen (wir haben es ausprobiert). Der beste Weg ist, mit einem etwas dickeren Messer, mittig über dem Durchmesser angesetzt, langsam ins offene Rohrende einzudringen (aber bitte kein japanisches Messer verwenden) und dann vorsichtig das Rohr aufzuhebeln. In der Regel bricht dabei das Rohr der Länge nach auf, und der durchaus harte Kern kann nun mit dem Teemesser in der Kuhle des Rohres zerkleinert werden. Es sieht also schwieriger aus, als es ist.

Der Aufwand lohnt sich durchaus, denn im Gegensatz zur Festigkeit von Tee und Hülle ist der Geschmack sehr weich. Zur Süße des Tees gesellt sich die Frische des Bambussaftes. Bilder des Teegenusses im Sommer stellen sich daher ein, zumal der Tee leicht abgekühlt noch besser schmeckt. Die körperliche Wirkung ist wärmend, wir kommen leicht ins Schwitzen und spüren eine entgiftende Wirkung.[2] Die Zubereitung des -jetzt erreichbaren- Tees ist unkompliziert: Bei 6g Tee für den 110ml Gaiwan führten 100°C Wasser und Ziehzeiten von 10 bis 40 s, aber auch 85°C Wasser und eine Ziehzeit von 3 min zu einem köstlichen Ergebnis.

Bei diesem Tee ist zu beachten, dass jede Bambusstange ein Unikat darstellt. Deren Größe und Gewicht schwanken erheblich, die Dicke des Bambusmaterials ebenso, und der unterschiedliche Abstand der Stangen zur Feuerstelle führte dazu, dass sie unterschiedlich gebacken worden sind.

[1] Die Mädchen kaufen sich vom Erlös Silberschmuck, den sie später bei der Hochzeit tragen.
Mädchentee soll schon 1825 produziert worden sein. Der Mönch Yang Jichun soll ihn erfunden haben.

[2] Aufstoßen