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Froschbeine Tie Guan Yin Serie - von hell bis dunkel - Qingxiang, Nongxiang, Chenxiang

Artikelnummer: 2060

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Beschreibung

Froschbeine-Tieguanyin ist unser Name für handgefertigte Tieguanyin, weil dessen gelbgrüne Teeblätter häufig die namensgebende Form aufweisen. Die Mühe der Handverarbeitung lohnt sich natürlich nur bei hochwertigem Teematerial, das aus großer Höhe stammt. Der Qualitätsunterschied zwischen handgefertigtem und maschinell verarbeitetem Tieguanyin ist erheblich, dafür ist der Preis von letzterem auch deutlich geringer.

Handgefertigter Tieguanyin ist selten zu finden. Es kann also durchaus sein, dass der geduldige Teefreund viele Tieguanyin verkostet hat und nie wirklich zufrieden war, weil sie sämtlich maschinell verarbeitet waren und er nun irrtümlich glaubt, ihm schmecke Tieguanyin nicht.

Vielleicht wird er so nie erfahren, was ihm entgeht.

Handgefertigte und maschinell verabeitete helle Tieguanyin lassen sich wie folgt unterscheiden: Die Blätter des handgefertigten Tieguanyin sind in der Regel kleiner und weisen die schon genannte unregelmäßige Form auf. Die Teesuppe ist goldgelb. Die Aufgüsse sind süß, nicht sauer, nicht bitter, und der Tee kann einer langen Einweichzeit standhalten. Im Gegensatz dazu können die maschinell hergestellten Tieguanyin bitter und sauer sein oder metallisch schmecken. Die Blätter sind dunkler und sehen trocken wie ein kleiner Stein aus, und sie können nicht lange eingeweicht werden.


Tieguanyin wird mit „Eiserne Göttin der Barmherzigkeit“ übersetzt. Der Name wird schnell verständlich, wenn man weiß, dass Guanyin ein vor allem in China populärer Boddhisattva[1] und dort im allgemeinen Bewusstsein stark präsent ist. Es existieren verschiedene Mythen über die Entdeckung des Tieguanyin, welche Guanyin mit den eisenfarbig in der Sonne glänzenden Blättern oder dem eisenfarbig, „schwer wie Eisen seienden“ Tee nach der Fermentation verbinden.

Es heißt, Anxi Tieguanyin „sauge die Essenz der Sonne und des Mondes auf, sammele die Energie der Berge und erlange die Schönheit des Dunstes. Sein Verzehr könne alle Krankheiten heilen.“ Vor allem der hohe Duft (oft Orchideen) und die wunderschöne Farbe (oft golden oder bernsteinfarben) und der leichte, meist milde und süße Geschmack laden zu himmlischen Vergleichen ein (Qingxiang-Tieguanyin). Duft, Farbe und Geschmack ändern sich natürlich, wenn der Tieguanyin zusätzlich noch geröstet (Nongxiang-Tieguanyin) oder geröstet und gelagert wird (Chengxiang-Tieguanyin), womit die Kategorien des Tieguanyin genannt sind.

Grundsätzlich gibt es zwei Kategorien von Tieguanyin: leicht oxididert (Qingxiang) und oxidiert und geröstet (Nongxiang). Chenxiang = gelagerter Nongxiang = Lao Tie

Chenxiang muss regelmäßig neu geröstet werden (bei den Wiederholungen kürzer). Mit unserem Set neuer Tieguanyin können Sie sowohl Qingxiang, als auch Nongxiang mit Chengxiang kennenlernen. Die Qingxiangs und der Nongxiang wurden leicht oxidiert, der Chenxiang mittelstark.

Der Qingxiang Orchideenduft riecht vor allem nach Orchideen, schmeckt ebenfalls danach, zudem süß.

Der Qingxiang Hochland (goldene Tüte, Trophäe) ist ganz große Klasse. Kristallzuckersüß und fruchtig nach Maracuja und Banane. Der Fruchtgeschmack ist zwischendurch fast nicht wahrnehmbar, dann taucht er plötzlich wieder auf. Umamivoll, dicht, milchig, ölig. Das Gefühl geschmolzenen, milchigen Speiseeises will sich aber -jedenfalls für uns-nicht mit vertrauten Geschmacksbildern verbinden lassen. Die Wahrnehmung eines hohen Tones, nur über die Zunge!

Die Herstellung von Nongxiang und Chenxiang beinhaltet den Arbeitsschritt des Holzkohleröstens. Dafür sind folgende Arbeitsschritte nötig: Herstellung von Litschi-Holzkohle aus 3-5 Jahre altem Litschiholz, Bedecken der Holzkohle mit Asche einer Pflanze mit dem wissenschaftlichen Namen „Mangqigu“ zwecks Steuerung der Temperatur und Beseitigung unangenehmer Gerüche, Erhitzen des Bambuskäfigs, Rösten des Tees, Entfernen von Verunreinigungen im Käfig, Spüren der Temperatur mit dem Gesicht und entsprechende Regulierung des Feuers. Diese Arbeit wird in einer geschlossenen Umgebung bei einer Innentemperatur von etwa 50°C durchgeführt und dauert in der Regel 28 Stunden! Sie ahnen, dass natürlich nicht jeder diesen Aufwand betreibt! In diesem Fall wurde dieser aber nicht gescheut[2], und das Ergebnis ist zu schmecken.

Der Nongxiang schmeckt hell mit köstlichen Röstnoten.

Der Chenxiang, seit 2011 gelagert, zwingt uns leider, einmal mehr einen Vergleich zu bemühen, den wir nicht überstrapazieren wollen, aber der Wahrheit wegen müssen: Er schmeckt nach Whisky, mit einer gewissen Fruchtigkeit.

Wir bitten Sie sehr, die Qingxiangs im Eisfach zu lagern!!! So schmecken sie einfach besser und sind länger haltbar. Nongxiangs und Chenxiangs müssen nicht dort lagern, aber es schadet auch nicht. Der deutliche Whiskygeschmack des Chengxiangs kam vor allem zustande, nachdem wir ihn aus dem Eisfach geholt hatten.

Zubereitungsempfehlung „Tieguanyin“:

Packungsinhalt/110-130ml 95°C geeignetes Wasser, Ziehzeit je Aufguss ca. 5-10s (Gong-Fu-Cha-Methode); hierzu noch ein Tip: Schütteln Sie den Tieguanyin vor dem Waschen noch einmal im geschlossenen Gaiwan mehrfach.


[1] Er kann männlich und weiblich dargestellt werden

[2] Der Bauer ist über 70 Jahre alt