Gelber Tee, 老川茶蒙顶黄芽 "Meng Ding Huang Ya- Lao Chuan Cha", Frühlingsernte 20. März 2024, 8g
Artikelnummer: 1104
Beschreibung
Wir können Ihnen ab sofort den Mengding Huangya in höchster Qualitätsstufe[1] -nur aus Knospen bestehend- anbieten, ein Tee übrigens, der während der Tang-Dynastie Tributtee war und schon von Lu Yu (733-804) erwähnt wurde.[2]
Für jedes Pfund trockenen Tees werden 25000-30000 Knospen von alten Sichuan-Teepflanzen gesammelt, die auf felsigem Boden wachsen, denn nur dieses Blattmaterial kann bei seiner Verarbeitung dem Vergilbungsprozess über mehrere Tage standhalten. Im Teeanbaugebiet des Mengding-Berges gibt es nicht viele dieser Pflanzen, die fast alle verstreut und teilweise nur schwer zu erreichen sind.
Bei der Verarbeitung des Mengding Huangya wird -im Gegensatz zur Herstellung von Grüntee- der Kill-Green-Prozess (das Braten im Wok) zwei-bis dreifach unterbrochen und während der Pausen der Tee zur Fermentation in grobes Papier eingewickelt (Menhuang-Verfahren). Zwischendurch wird der Tee umgerührt, um eine gleichmäßige Gelbfärbung zu erreichen. Gerade weil der Tee nur aus Knospen besteht, ist eine sorgfältige Verarbeitung wichtig: Falsch gewählte Zeiten beim Braten oder der Fermentation würden die Qualität des Tees beeinträchtigen. Anschließend wird der Tee bei 40-50°C gebacken.
Aufwendig sind die Ernte und Verarbeitung des Tees. Die Zubereitung des Tees ist dagegen nur etwas komplizierter. Wir waschen diesen Tee nicht -dafür ist er uns zu schade-, sondern weichen ihn mit etwas 90°C heißem Wasser eine Minute im Gaiwan oder in der Kanne ein, d.h. wir bedecken den Tee knapp mit Wasser. Dafür verwenden wir 4g Mengding Huangya je 110ml Gaiwan. Das Wasser wird nicht direkt auf den Tee gegossen, sondern über den Rand in den Gaiwan gefüllt. Anschließend gießen wir den Gaiwan mit ebenso temperiertem Wasser auf und lassen den Tee noch 10s ziehen, Für die weiteren Aufgüsse wählen wir jeweils 10 s längere Ziehzeiten, also 20/30/40/50/60s, überschreiten aber nicht eine Minute. Während der Pausen zwischen den Aufgüssen wird der Gaiwan nicht bedeckt!
Wir haben sechs Aufgüsse getrunken. Mehr sollten möglich sein, wenn eine niedrigere Wassertemperatur gewählt und der Geschmack noch feiner und leichter wird.
Kastanie, Umami, aber wärmend, buttrig, süß, frisch: Dieser Tee dürfte fast jedem schmecken und auch denen gefallen, welche die starke Adstringenz von grünem Tee nicht mögen, denn hier fehlt sie völlig. Wir empfinden ein Wohlbehagen, Zufriedenheit, nicht zuletzt, weil das buttrige Mundgefühl und der Geschmack auch lange nach dem eigentlichen Trinkgenuss erhalten bleibt.
[1] Geerntet am 20.03.24
[2] Mengding kann auf eine ca. 2000 Jahre alte Teegeschichte zurückblicken und ist der berühmteste Berg in der Welt des chinesischen Tees.