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Gushu Sheng 2005, "815 Myanmar Lao Ban Zhang", aus Sonderzone 815, ca. 357g / Scheibe

Artikelnummer: 2376

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Beschreibung

Nicht nur in China stehen uralte Teebäume, auch auf der Myanmar-Seite von Bulangshan wurden vor hunderten von Jahren Teebäume gepflanzt. In diesem von Unruhen geprägten Land war deren Bewirtschaftung lange Zeit aus verschiedenen Gründen nicht lohnenswert, bzw. das Chance-Risiko-Verhältnis ausgesprochen unattraktiv, zumal die erzielbaren Preise für Gushu-Material sich auch in China lange Zeit in engen Grenzen hielten. Der Dschungel hat sich daher die alten Anbauflächen weitgehend zurückgeholt, die Bäume stehen im Urwald.


Gleichzeitig befinden sich die verwilderten Bäume im Grenzgebiet zu China in der Nähe des Lagers 815 in der Sonderzone 掸邦 Danbang1 , d.h. nur Militärangehörige dürfen diese Gebiete betreten. Mit dem aufkommenden Gushu-Boom während der frühen 2000er Jahre waren die Bäume plötzlich attraktiv geworden. Andererseits war auch das Know-How der hochwertigen Verarbeitung von Gushu-Tee in Myanmar zu Beginn der 2000er Jahre im Grunde nicht mehr vorhanden.2 Eine vernünftige Lösung musste her.


Handel verbindet, und so haben wir mit unseren neuen gelagerten Myanmar-Scheiben ein erstaunliches Ergebnis von natürlichen und geographischen, politischen und militärischen, historischen und nicht zu zuletzt wirtschaftlichen und kulturellen Voraussetzungen in unseren Händen: Ohne das geeignete Anbaugebiet, alte Plantagen, die Grenzziehung und das militärische Sperrgebiet, das stark gestiegene Interesse an Gushu und wirtschaftliche Interessen gäbe es diese Tees nicht.


Die logische Lösung ist nun: Da Bauern das Sperrgebiet nicht betreten dürfen, die männlichen Soldaten durch Militärisches abgelenkt sind, müssen weibliche Soldaten den Tee ernten, der dann zum Teil nach China gelangt. Da sich die geernteten Bäume im Bereich des Militärlagers 815 befinden, prangt diese Zahl auf unseren Myanmar-Scheiben.


Unser Myanmar-Gushu, von mehr als 500 Jahre alten Bäumen stammend, die in über 2000m Höhe in ca. 20km Entfernung von Laobanzhang in China wachsen, wurde immerhin schon 2005 geerntet und 2008 gepresst. Hierfür wurden auch, damals zeitgemäßer als heute, Stängel verwendet.3 Anschliessend wurde der Myanmar-Gushu perfekt in Kunming gelagert.


Wie schmeckt nun dieser Myanmar-Gushu? Sie haben etwas wildes, ungeschliffenes, und sie sind ausgesprochen faszinierend, und anders als andere Gushu-Tees. Allerdings ist die Erklärung dafür nicht so einfach. Es ist ein wenig, als wenn man erklären möchte, was an heavily peated Whiskys interessant sein soll.


Dieser Vergleich ist durchaus passend, weil wir uns insbesondere beim Genuss des Sheng an Whisky erinnert fühlen. Das Holz ist hier dominierend, hinzu kommt eine deutliche Fruchtnote und eine angenehme, deutliche Adstringenz. Eine Süße am Ende wird bemerkbar, je häufiger man diesen Tee trinkt.


Es ist so: Fast automatisch gießen wir diesen Tee hintereinander weg immer wieder auf, wir können nicht aufhören. Zehn Aufgüsse waren es mindestens, wahrscheinlich eher vierzehn, wir haben sie nicht gezählt.


Die Aufgüsse haben eine eher ungewöhnliche, sehr dunkle rotbraune Farbe, Ergebnis des Stängelanteils und der langen Lagerung. Fast glaubt man, einen Shu vor sich zu haben.


Die 815er Myanmar Gushu Sheng und Shu sind auf dem chinesischen Markt eine Rarität, insbesondere mit dieser perfekten Lagerung und diesem Alter! Das ist genialer Stoff!


Für die Zubereitung wählen wir eine höhere Dosierung!


Zubereitungsempfehlung Gushu Sheng und Shu 2005, "815 Myanmar Lao Ban Zhang":


10g/110ml geeignetes kochendes Wasser, Ziehzeiten 20/5/5/5/5/5/5/10/10/20…


1 Dieses Gebiet gehörte bis 1961 zu China


2 Ob das immer noch so ist, wissen wir nicht. Jedenfalls wird Teematerial weiterhin nach China geliefert


3 Nach dem Genuss dieser Tees sind wir der Meinung, dass sich der Trend, heute im Grunde nur Knospen und Blätter für Gushu-Tee zu verwenden, durchaus noch einmal ändern könnte.


Gewicht ca.: 357 Gramm pro Teescheibe zum Zeitpunkt der Pressung. Mit dem Lagerungszeitraum nimmt auch der Gewichtsverlust zu, der z.B. bei einer 2006er Scheibe 5-20% betragen kann!