Fuding in der Provinz Fujian gilt als Geburtsort und Hauptproduktionsgebiet von weißem Tee, und Panxi zählt zu dessen Kernanbaugebieten. Aus dieser Region kommen mehrere unserer Tees, auch einige, die wir zu unseren besten zählen.

Die hohe Qualität dieser Tees wird durch ein besonderes Zusammenspiel von Mensch und Natur ermöglicht. Panxi liegt tief in den Bergen und verfügt über eine üppige Vegetation und eine gut erhaltene ökologische Umwelt. Darüber hinaus ist das Gelände von Panxi hochgelegen und der Verwitterungsgrad des Bodens und der Felsen relativ hoch. Der als erstklassig geltende Boden ist mit morschem Gestein vermischt und sehr reich an organischer Substanz und Mineralien, was dem Wachstum von Teepflanzen sehr förderlich ist. Die Berge sind von hohen Wolken umgeben, Luftqualität und -feuchtigkeit gelten als optimal.

Hier wurden vor langer Zeit -die Geschichte des Teeanbaus von Panxi reicht immerhin in das Jahr 1279 zurück- Teegärten von den Vorfahren der Einheimischen angelegt und dann vernachlässigt. Die Natur holte sich die Flächen zurück, die Teepflanzen konnten alt werden. Und so entstand -ungewollt- sehr hochwertiger Tee, der wiederum ohne den Fleiß der heutigen Einheimischen nicht denkbar wäre, denn die Ernte bei wildem Tee erfordert doch einigen Mehraufwand.

Und wie ist das Ergebnis! Schon beim Riechen des gewaschenen wilden Hochland-Grüntees Mingqian "Für Freunde", der in den Bergen von Panxi in einer Höhe von ca. 1200 m und nur an zwei Tagen einmal im Frühjahr -dieses Jahr am 04. Und 05. April- für sich, Freunde und Bekannte gepflückt wird, läuft uns das Wasser im Munde zusammen. Er schmeckt nach Umami, aber weniger stark als beim Lao Shan Lü Cha. Dafür ist er cremig-milchig, leicht perlend, elegant (!) und sehr ergiebig. Sieben Aufgüsse haben wir von diesem grünen Wildtee getrunken! Das ist aus Thilos Sicht der beste Grüntee im Angebot von Nan Yi Tee!

Zubereitungsempfehlung Hochland-Grüntee Mingqian "Für Freunde“:
4g/110 ml, 80°C Wasser, Ziehzeiten 25/30/30/30/30/56/60 s
Auch als Kaltaufguss sehr zu empfehlen.
 

Verkostungsnotiz 04.03.24, Gong-Fu-Cha-Methode

Farbe des Aufgusses entspricht der Farbe der Tüte. Zimtduft. Zimt, Vanille, Pflaume, Kirsche, milchig, dezente Röstnote, am Ende angenehme Tannine. Starkes Qi. Aufgüsse werden im Verlauf süßer,

Kultivar: 70% Yunnan Dianhong + 30% Feng Huang Dancong

in Guangzhou, Yingde. Handpflückung

Ca. drei Stunden waren wir von Guangzhou mit dem Auto unterwegs. Es gab kein Hinweisschild am Straßenrand, der Weg von der Straße weg schien eher ins Fragwürdige zu führen, und doch pflückten wir eine Viertelstunde später unseren ersten Yingde (er wird auf dieser Plantage generell per Hand gepflückt). Nach der Verkostung sind wir letztlich unserer Begeisterung gefolgt und haben die beste Qualitätsstufe mit den goldenen Härchen gekauft, die nur direkt beim Bauern erhältlich ist.

Yingde Nr. 9 ist ein eigener Kultivar, der 70% Dianhong und 30% Dancong zur Grundlage hat. Dieser Tee hat ordentlich Kraft und ist sehr ergiebig -acht Aufgüsse sind problemlos möglich-, was am Danconganteil liegen dürfte. Wir empfehlen 5g Yingde je 110ml Gaiwan und 85°C Wassertemperatur und Ziehzeiten um 6 Sekunden. Höhere Wassertemperaturen sind nicht zu empfehlen. Dieser Yingde Nr. 9 mit den goldenen Härchen schmeckt blumig, nach Honig und Ahornsirup, ganz leicht nach Pflaume. Weintrinker könnten sich an einen Sauternes erinnert fühlen. Der Nachgeschmack ist lange anhaltend. Nach ca. fünf Aufgüssen hatten wir warme Hände und kamen leicht ins Schwitzen.

höchste Qualitätsstufe:

2005 勐海乔木宫廷熟普洱 Menghai Qiaomu Gongting Shu Pu Erh, Palaststufe (19 Jahre gelagert !)

2017 东甲柑八月果 im August geerntete "Xiao Qinggan"- mini Mandarine aus Liu Jian, Xinhui, Guangdong

reine Handarbeit, Sonnentrocknung! 

ca. 10g / Stück, je nach Größe der Mandarine (naturbedingt)

Die Zubereitung des „Kleine grüne Mandarine Tee mit 2017er Dongjia Augustfrucht und 2005er Menghai Shu in Palaststufe“, rein handgemacht und sonnengetrocknet, ist mit anderen Herausforderungen verbunden. Die Mandarine wird dabei ohne Deckel in ein kleines Sieb gelegt, Sieb und Mandarine auf einem Gongdaobei positioniert und 100°C-Wasser langsam über die Frucht gegossen, ohne dass diese dabei komplett damit bedeckt wird. Sobald der dadurch gewonnene Tee die gewünschte Höhe im Gongdaobei erreicht hat, sollte das Sieb mit der Frucht aus dem Gongdaobei genommen und der Tee verteilt werden. Mit der Geschwindigkeit des Wasserstrahls, der auf den Tee in der Frucht zielt, wird die Stärke des Tees reguliert. Dabei bringt es nichts, die Frucht länger im Tee stehen zu lassen: Der Tee gerät dabei zu fruchtig.

Wird alles richtig gemacht, lassen sich auf diese Weise ohne Probleme zehn Aufgüsse dieses angenehm natürlich-fruchtigen Tees gewinnen. Der Duft ist langanhaltend nach Zitrusfrucht, der Aufguß rot und glänzend, der Geschmack mild-fruchtig nach Zitrusfrüchten und Shu Pu-Erh und ebenfalls sehr langanhaltend. Wir kommen durch den Teegenuss leicht ins Schwitzen.

Die hier verwendeten Mandarinen gelten landesweit als die besten. Sie haben einen hohen Gehalt an Fruchtsäure und flüchtigem Fruchtöl und sind nach dem Aufbrühen reich an Flavoniden. Dieser Tee soll die Lungen reinigen können und gut für Magen und Darm sein.

Unser neuer King of Tie Guan Yin stammt vom Teemeister Wang Qing Hai aus Anxi, Fujian. Teemeister Wang achtet darauf, die traditionellste Teezubereitungsmethode zu verwenden. Die Herstellung eines guten Tie Guan Yin ist generell kompliziert, u.a. muss er viermal „geschüttelt“ werden. Durch das Schütteln der Blätter mit Wasser gelangen die aromatischen Substanzen von den Stängeln in die Blätter und erhöhen so ihr Aroma, der Wasseraustritt erfolgt über die Blätter und die Stengel.

Beim Teegenuss des King of Tie Guan Yin tauchte das Bild einer Gebirgslandschaft mit sprudelnder Bergwasserquelle in uns auf. Diese Reinheit, diese Klarheit, diese Kühle! Hinzu kommen der Duft von Orchideen und geschmacklich etwas Süße. Das ist ein König, der begeistern kann! Wir hatten unseren Gaiwan mit 10g/110ml deutlich überdosiert und 95°C Wasser verwendet. Fünfzehn Aufgüsse haben wir so getrunken. 5g King of Tie Guan Yin auf 110ml Wasser sollten aber genügen und so zehn Aufgüsse möglich sein.